"Urlaub mal anders" - unter diesem Motto lässt sich meine Reise nach Dubai ganz gut beschreiben, zumindest wenn man sich sonst eher für ruhige Sommerurlaube zum Entspannen entscheidet. Wobei dies in Dubai auch möglich ist. Während viele Menschen vor einer Reise abwägen, ob Strand- oder Erlebnisurlaub in Frage kommt, kann Dubai eine gute Lösung für beides sein. Denn Dubai verbindet neben einer riesigen Auswahl an Sightseeing-Optionen auch wunderschöne, lange Sandstrände zum Erholen und Baden. Das glasklare Wasser schimmert türkisfarben und ist angenehm warm. 

Dubai - touristisches Zentrum der Vereinigten Arabischen Emirate

Die Vereinigte Arabische Emirate besteht aus sieben Emiraten: Abu Dhabi (Hauptstadt), Dubai, Sharjah, Ajman, Ras al-Khaimah, Umm al-Quwain und Fujairah und zählte vor wenigen Jahrzehnten noch zu den ärmsten Ländern der Welt. Durch die Entdeckung des Erdöls änderte sich dies schlagartig: es wurde eine moderne Infrastruktur aufgebaut. Abu Dhabi besitzt und produziert die größten Mengen an Erdöl. Mit etwa 2.8 Millionen Einwohner und etwa drei Millionen Touristen im Monat ist Dubai die bevölkerungsreichste Stadt in den Vereinigten Arabischen Emirate. Die Emiratis sprechen Arabisch, weitestgehend wird sich aber mit Englisch verständigt. 

Ramadan Kareem

Ramadan wird für die meisten kein unbekannter Begriff sein. Es ist der Fastenmonat im Islam. Muslime verzichten zwischen Sonnenaufgang und -untergang unter anderem auf das Trinken und Essen. Nach dem ich die Reise gebucht hatte, stellte ich fest, dass ich mich bei Ankunft im Ramadan befinden werde. Recherchen im Internet ließen mich zweifeln, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Selbst in meinem Reiseführer stand geschrieben, dass ein Dubai-Trip zum ersten Mal den Aufenthalt gehörig vermiesen könnte, da kaum Taxen fahren, das Leben verlangsamt ist, Restaurants und Geschäfte tagsüber geschlossen sind und auch Essen in der Öffentlichkeit untersagt ist. 

Im Nachgang stellte ich fest, dass Ramadan zwar zu spüren war, aber ich touristisch keine großen Einschränkungen erfuhr. Essen und Trinken waren tagsüber in Restaurants möglich. Die Shopping-Malls waren mitunter bis Mitternacht geöffnet. Lediglich weniger Menschen waren unterwegs, was ich aber als angenehm empfand. Dementsprechend fuhren auch etwas weniger Taxen, vor allem zu Sonnenuntergangszeiten, was auf das Fastenbrechen (Iftar) zurückzuführen werden könnte. Dubai ist eine Stadt voller Toleranz, wo man sich mit Selbstverständlichkeit gerne einfügt und anpasst. 

Fortbewegungsmittel

Wie bewegt man sich in Dubai fort? Diese Frage ist leicht zu beantworten, denn in Dubai kann man problemlos und schnell mit einem Taxi von A nach B  gelangen für fünf bis fünfzehn Euro, je nach Strecke. Taxen findet man überall, warten oft sogar vor dem Hotel auf Gäste oder sind schnell über die "Careem"-App buchbar. Diese App ist ein absoluter Tipp meiner Meinung nach. Wichtig ist nur zu erwähnen, dass es Taxen in verschiedenen Farben gibt - schwarz, weiß und gelb. Die gelben Taxen, wie man sie auch in Deutschland kennt, sind die günstigsten in Dubai und deswegen auch zu empfehlen. Die anderen sind bei Weitem teurer. Neben der Taxi-Möglichkeit ist auch die Metro eine kostengünstige Alternative und problemlos zu nutzen. Ein Tagesticket für nur fünf Euro ist sicherlich erschwinglich. Was ich als sehr angenehm empfand, war das Extra-Abteil für Frauen und Kinder in der Bahn. Männer zahlen 100 Dirham (etwa 25 Euro) bei Verstoß. Neben dem Bahnnetz stehen auch Busse zur Verfügung, die ich nicht nutzte.

Meine persönlichen Must-Sees in Dubai

Ich habe bisher keine andere Stadt bereist, die so viele Attraktionen und Sehenswürdigkeiten zu bieten hatte. Es fiel schwer zu entscheiden, mit welcher Priorität die Top-Spots der Stadt der Reihe nach aufzusuchen sind. Ein kleiner Tipp am Rande: Ich habe im Vorfeld alle Ausflüge im Internet gebucht, die größtenteils günstiger als vor Ort waren, zum Beispiel über GetYourGuide.  

Burj Khalifa - die Fahrt gen Himmel

Der Burj Khalifa ist mit 828 Meter Höhe das (noch) höchste, freistehende Gebäude der Welt und gilt als das Wahrzeichen von Dubai. Mit dem im Vorhinein gebuchten Online-Ticket ging es Richtung Dubai Mall, wo sich der Schalter zum "Einchecken" befindet. Tickets sollten online gebucht werden, da sich am Schalter lange Schlangen bilden können. Der Burj Khalifa besitzt 163 Stockwerke und 57 Aufzüge. In den Aufzug zu steigen, kostete mich einiges an Überwindung, aber natürlich stellte ich mich meiner Angst. In nur einer Minute fährt man in die 125. Etage "At the Top" hinauf. Und das hat sich wahrhaftig gelohnt: der 360-Grad-Rundumblick auf die gesamte Stadt war absolut gigantisch und kann ich sehr empfehlen!

Dubai Mall, Aquarium und Fountain

Gleich neben dem Burj Khalifa befindet sich die größte Shopping-Mall der Welt. Mit zirka 1.200 Geschäften, einem Aquarium, einer Eislaufbahn, einer großen Food-Meile und vielem mehr ist sie ein wahres Erlebnis. Allein schon das Dubai Aquarium ist einen Besuch in der Mall wert, da man hier viele Unterwassertiere, wie Haie, Rochen und weitere zahlreiche Fischarten zu sehen bekommt. Das 33 Meter breite und acht Meter hohe Wasserbecken fasst etwa zehn Millionen Liter Wasser. Einen ersten Blick gewinnt man von der Dubai Mall aus und ist kostenlos. Es besteht auch die Möglichkeit, die Unterwasserwelt noch näher zu betrachten, wenn man Tickets kauft.  

Das für mich spektakulärste Ereignis beim Besuch der Mall war jedoch Dubai Fountain (Springbrunnen). Atemberaubend variierende Wasserspiele mit Musik zaubern ein romantisches Ambiente und laden zum Verweilen ein. Dieses Spektakel hätte ich mir durchaus jeden Tag anschauen können, deswegen klare Empfehlung meinerseits!

Goldgrube Dubai

In Old Dubai, gleich neben dem Dubai Creek, befinden sich zahlreiche traditionelle Souks (Märkte) mit unterschiedlichem Angebot: Gewürze, Textilien, Gold, Kunst-(Handwerk) und vielem mehr. Der Bedeutendste ist der Gold Souk. Die VAE importieren jährlich große Mengen Gold, die im Gold Souk landen. Es besteht ein riesiges Angebot an Schmuck aus aller Welt. Das war eine imposante Erfahrung. 

Yacht Tour entlang der Dubai Marina

Ein persönliches Highlight war die "Sunset Yacht Tour" entlang der Dubai Marina mit Blick auf die Wolkenkratzer. Mit leckerem BBQ-Buffet und in Gemeinschaft einer Kleingruppe verschiedener Nationalitäten, fuhren wir mit einer tollen Yacht zwischen Dubai Eye, Palm Jumeirah und Burj al Arab. Wir hatten sehr viel Spaß an Bord. Trotz bedeckten Himmels zeigte sich die Sonne kurzerhand, wahrscheinlich uns zu Ehren doch noch, und zauberte einen romantischen Sonnenuntergang, wie ich es mir gewünscht hatte. Die abendlich beleuchtete Skyline vom Wasser aus war Balsam für das Auge.  

Aufgrund meiner leichten Übelkeit auf See hatte ich Bedenken, dass die Yacht zu klein ausfällt, um den Wellen standzuhalten. Überrascht war ich dann von der tatsächlichen Größe, durch die der leichte Seegang kaum zu spüren war. 

Tagestour nach Abu Dhabi 

Bereits vor meinem Urlaub stand fest: ein Ausflug nach Abu Dhabi sollte definitiv mit eingeplant werden. Mit einem Kleinbus und einem deutschsprachigen Reiseleiter ging es in eineinhalb Stunden in die Großstadt. Auf dem Weg dahin erfuhr ich zahlreiche interessante Fakten über die Städte, Emirate und das Land. Anders als vermutet ist Abu Dhabi 15-mal größer, hat aber weniger Einwohner als Dubai und strahlt daher mehr Ruhe aus. Eine weitere Erkenntnis war, dass Falken einen ganz besonderen Stellenwert in den VAE haben und als Teil der Kultur gelten. Abu Dhabi besitzt sogar eine Klinik nur für Falken. Viele, wohlhabende Einwohner halten die Vögel als ihre Haustiere. Sie kosten ein Vermögen und gelten als Statussymbol - wie auch die Nummernschilder an Fahrzeugen. Das Auto allein ist nicht pompös genug, denn die Anzahl der Nummern auf dem KFZ-Kennzeichen verrät den Wert. Je kleiner die Zahl darauf ist, desto teuer ist das Schild und kann mehrere Millionen kosten. 

Die Sheikh Zayed Moschee ist die fünft größte Moschee der Welt und bietet Platz für zirka 40.000 Gläubige. Im Inneren des Bauwerks befinden sich die mitunter teuersten mit Swarovski-Kristallen besetzten Kronleuchter und der größte Teppich der Welt, der handgewebt wurde. Die Moschee ist mit italienischem Marmor, floralen Mustern und goldenen Details bestückt. Meiner Meinung nach ist sie an Schönheit kaum zu übertreffen. Frauen müssen bedeckte Kleidung tragen. Ich erhielt eine "Abaya", ein langes schwarzes Gewand. 

Aussichtsplattform View at the Palm

Abschied nahm ich am letzten Urlaubstag bei Sonnenuntergang auf der Plattform "View at the Palm", die ich mit der Monorail erreichte. In 240 Meter Höhe kann man auf die in Form einer Palme angelegte Insel "Palm Jumeirah" blicken. Der 360-Grad-Panoramablick auf die glamourösen Bauten ist einzigartig. Die künstlich angelegte Palme erstreckt sich aus einem zirka zwei kilometerlangen "Stamm", aus 17 "Palmenwedeln" und einem umgebenen Halbkreis "The Crescent". Das Hotel Atlantis, was für sein Aquarium und Wasserpark bekannt ist, befindet sich an der Spitze. Ich war ebenfalls im Aquarium zu Besuch und ließ mich von den Unterwassertieren begeistern. 

Fazit

Die fünf Tage Aufenthalt waren nicht ausreichend genug, um alles entdecken zu können. Was ich aber festhalten möchte: Ich habe selten zuvor eine so saubere, friedliche und sichere Stadt wie Dubai erlebt. Die vielen Baustellen lassen erahnen, dass womöglich die ein oder andere Attraktion das Stadtbild bereichern wird. Schon jetzt stehen meine nächsten Ausflugsziele bei einem erneuten Aufenthalt fest. See you soon, Dubai.